Als Agoraphobie bezeichnet man eine Störung, bei der Betroffene öffentliche Plätze fürchten. Der Begriff geht auf das griechische Wort für Markplatz (Agora) zurück – daher bezeichnet man die Agoraphobie auch als ‚Platzangst‘. Im Gegensatz zur Klaustrophobie (‚Raumangst‘), fürchtet man sich bei der Agoraphobie nicht vor zu engen Räumen, sondern davor aus einer Menschenmenge nicht mehr fliehen zu können.
Während andere spezifische Angststörungen mit bestimmten Situationen und/oder Objekten zusammenhängen, kann die Agoraphobie an den unterschiedlichsten Orten (z.B. im Theater, Kino, Bus etc.) auftreten.
Körperliche Beschwerden, an denen man eine Agoraphobie erkennt, sind u.a.:
- Atemnot
- Beklemmungsgefühle
- Übelkeit
- Schwindelgefühle, Schwäche oder
- Benommenheit
Neben diesen Beschwerden berichten Klienten mit Agoraphobie, dass sie sich davor fürchten, die Kontrolle zu verlieren oder plötzlich zu sterben. Teilweise leiden Menschen mit einer Agoraphobie zusätzlich an Panikstörungen oder Depressionen.
Was die Ursachen der Agoraphobie betrifft, gibt es Hinweise darauf, dass diese spezifische Angststörung genetisch bedingt sein könnte. Menschen, deren Eltern bereits an dieser psychischen Störung litten, haben ein höheres Risiko ebenfalls daran zu erkranken. Es gibt aber auch Kinder, die das Verhalten ihrer Eltern übernehmen, obwohl sie keine genetische Veranlagung für Angststörungen haben.
Die Agoraphobie kann außerdem auf traumatische Erfahrungen in der Kindheit (z.B. der Tod eines Elternteils oder sexueller Missbrauch) zurückgehen. In späteren Lebensjahren wird diese Form der Angsterkrankung oftmals durch Stress und psychische Belastungen ausgelöst.
Bei der Behandlung von Patienten mit Agoraphobie setzen Ärzte und Psychotherapeuten häufig auf die (kognitive oder psychodynamische) Verhaltenstherapie und/oder Medikamente (z.B. SSRIs – selektive SerotoninWiederaufnahmehemmer oder Antidepressiva).